Galerie Peter Herrmann

Graue Linie
Bronzen der Sammlung Paul Garn
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Eröffnung der Ausstellung am Sonntag den 20. November 2011 von 15 bis 19 Uhr mit einem Vortrag von Peter Herrmann um 17 Uhr

Ausstellung bis 21.1.2012

Erstmals zeigen wir als geschlossene Ausstellung alle 27 Bronzen der Sammlung Paul Garn.

Wir erstellten eine Broschüre im DIN A5-Format mit 36 Seiten. Alle Objekte der Ausstellung sind exklusiv verlinkt auf unserer Domain zu sehen. Hochauflösende Pressefotos versenden wir auf Anfrage.


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Ein Glücksfall für einen Galeristen ist das Finden einer alten Sammlung, denn die hochwertigsten Objekte am Markt und in der Forschung sind jene mit Provenienz.

2007 bekamen wir Kunstwerke aus einer Dresdener Sammlung angeboten. Nach dem Aussondieren einiger Bronzen und dem Erstellen von Thermolumineszenz-Expertisen recherchierten wir weiter und stießen auf zwei weitere Erblinien der Nachfahren von Paul Garn. Unter langwierigen Verhandlungen gelang es uns, auch die meisten deren Bronzeobjekte zu erwerben. Die Galerie präsentiert nun eine Auswahl von 26 Objekten, die alle etwas Besonders haben und einige davon mit dem Prädikat Superlativ zu beschreiben sind. Einige geben uns Rätsel auf, andere sind Klassiker, die man mit Museumsstücken dieser Welt vergleichen kann.

Eine Maske der Marka dürfte die älteste je gefundene sein, ein Ife-Kopf hat vergleichbare Qualität fast nur noch im Nationalmuseum Lagos und im British Museum. Eine Maske aus Ostnigeria gibt es so nur einmal und eine Figur, die aussieht wie Nok und doch aus Mali kommt, könnte ein stilistischer Brückenschlag sein, von denen wir aus Afrika so wenige dokumentiert haben.

Zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren bearbeiten wir den Themenkomplex Metallgüsse im Rahmen einer Ausstellung. Wie kaum ein anderer Bereich liefert uns die durch physikalische Prüfmethoden untermauerte Altersbestimmung einen wichtigen Anhaltspunkt zum Datieren afrikanischer Geschichte. Denn, was Wenige in Europa wissen, es ist fast nur noch die Kunst, die uns gesicherte Hinweise auf Afrikas Historie liefert. Noch immer steckt in europäischen Köpfen die von Friedrich Hegel beschriebene Geschichtslosigkeit des subsaharischen Kontinents. Durch den Bruch von oraler zu westlich geprägter akademischer Überlieferung von Geschichte leiden viele Afrikaner an dieser Außenwahrnehmung vermeintlicher Abwesenheit von kultureller Vergangenheit.


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In den 1990ern war es Peter Herrmann, der erstmals eine Datierung von Bronzen aus Kamerun vornahm. Weltweit enthielt die gesamte Literatur über Kamerun keine Altersangabe. Heute ist es Standard, dass vor etwa dreihundert Jahren im Laufe einer Völkerwanderung der Bronzeguss ins heutige Grasland kam und daran ableitend wichtige kunsthistorische Schlüsse gezogen werden konnten.

Noch komplexer, weil bis mindestens ins siebte Jahrhundert zurück reichend, ist die Bronzekultur des heutigen Südnigerias. Auch hier setzte die Galerie Maßstäbe. Unter Einbeziehung nigerianischer Standpunkte finanzierten wir, für eine Galerie ungewöhnlich, kunsthistorische Forschungsarbeit und, daraus ableitend, eine publikumswirksame Vermittlungsarbeit. Durch unzählige Korrespondenzen mit Wissenschaftlern und Sammlern ermutigt, begannen wir öffentlich älter zu datieren als sonst in Europa und Nordamerika üblich. Heute, im Jahr 2011, haben sich die afrikanischen Thesen, von Peter Herrmann unterstützt, weitgehend durchgesetzt.

Durch eine Ausfuhr zu Ausstellungszwecken in die USA und einen Re-Import nach Deutschland schufen wir Rechtssicherheit für den Handel. Wir beschäftigten uns mit der Rückforderungen von nigerianischer Seite und standen diesbezüglich mit Wissenschaftlern aus Nigeria in Verbindung. Durch diese Thematisierungen gelten wir nun als eine der führenden Galerien mit kunsthistorischem Schwerpunkt und vertiefter inhaltlicher Auseinandersetzung mit Kunst aus Afrika.

Etwas weniger beschäftigten wir uns bisher mit Mali, das der Öffentlichkeit mehr durch seine bildhauerischen Qualitäten von Holzobjekten, seiner Architektur und seinen Terrakottaausgrabungen bekannt ist. Mit einer Auswahl streifen wir dieses Gebiet, von dem eine Gruppe kleiner Reiter zu den bekannteren Motiven gehört. Ein dreihundert Jahre alter Schatullendeckel, gestaltet als Miniatur einer Speichertüre, gibt Rätsel auf.


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Noch bevor ein Widerstreit um Kopie und Original importierter Objekte der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Stimmung bei Sammlern und Forschern trübte, wurden die Bronzen der Sammlung Paul Garn im frühen zwanzigsten Jahrhundert in Europa gehandelt. Paul Garn war ein Weinhändler, der in den 1920ern viel in Frankreich unterwegs war und von dem seine Nachfahren wissen, dass er viel in Südfrankreich kaufte. Holzobjekte aus seiner Sammlung hat das Dresdener Museum für Völkerkunde erworben.

Waren unsere letzten Ausstellungen geprägt von mutigen Thesen und dem exponierten Zeigen strittiger Objekte die großen Raum ließen für Kontroversen, hat diese Ausstellung eine gesicherte Ruhe. Um dies wohltuend genießen zu können, zeigen und publizieren wir hier ausschließlich Kunstwerke aus der ehemaligen Sammlung Garn. Die Objekte stehen für sich, für eine hundertjährige Sammeltradition, für eine lange Geschichte des subsaharischen Afrika und für seine höchsten kulturellen Qualitäten.

Sammlung Paul Garn
Einzeln bebildert und beschrieben.

Auktionsergebnisse
Christie's, Sotheby's, Hotel Drouot, Koller.


Graue Linie

Galerie Peter Herrmann

 

 

bietet seit 23 Jahren Künstlerinnen und Künstlern mit afrikanischem Hintergrund eine Plattform, um sie international zu vernetzen. Messeauftritte und weltweite Kooperationen, sowie die jährlichen 5-6 Berliner Ausstellungen ermöglichen die multimedialen Arbeiten in einem transkulturellen Kontext zu diskutieren. Als Kurator organisierte Peter Herrmann bereits über 300 Ausstellungen in den eigenen Räumen, in Museen und Kunstvereinen und setzt sich engagiert für kulturpolitische Themen ein. Im Bereich Klassische Kunst aus dem subsaharischen Afrika liefern wir konzipierte Ausstellungen um sie konsequenter in der Kunstgeschichte zu verankern.

1995 war die Galerie Peter Herrmann als erste Galerie Deutschlands im Internet präsent und ist mit inzwischen über 3 Millionen Besuchern und rund 20 Millionen Seitenzugriffen eine wichtige Informationsquelle. Wir förderten die Ausbildung von Praktikanten und die Qualifizierung von wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Informieren Sie sich über Texte, Kolumnen, Presse und Referenzen.

Galerie Peter Herrmann
Potsdamer Straße 98A
10785 Berlin
030-8862 5846
info@galerie-herrmann.com

www.galerie-herrmann.com

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