Der Gesichtsausdruck dieser Königinmutter erscheint im Vergleich zu ähnlichen Köpfen aufgeweckter und aktiver. Sie öffnet die Lippen wie zum Sprechen und blickt den Betrachter mit übergroßen Augen an. Die Basis ist mit einem Flechtmuster geschmückt. Auffällig ist, dass die zentrale Stirnperle ausgespart und die Haube nicht nur durch eine einfache, sondern durch eine fünfreihige Korallenkette abgeschlossen wird.
Die Öffnung am Kopf war nach einigen Quellen beim männlichen Gegenstück für Elefantenzähne vorgesehen. Wegen der viel kleineren Öffnung bei den weiblichen Köpfen ist fraglich, ob sie überhaupt zur Befestigung von Elfenbein dienten. Das Loch ist nur noch ein stilistischer Hinweis auf die ursprüngliche Funktion.
Vgl.:
Paula Girshick BEN-AMOS: The art of Benin. London 1995, S. 35/ 36.
Ekpo EYO, Frank Willett: Kunstschätze aus Alt-Nigeria. Mainz 1983, S. 134.
Felix von LUSCHAN: Die Altertümer von Benin. Band 1, Berlin 1919, S. 356/ 357.
Till Förster: Kunst in Afrika. Köln 1988, S. 110/ 111.
Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria. Wien 2007, S. 395 - 398.
Ethnologisches Museum Berlin - Digitale Ausstellung |