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Pos1
Galerie Peter Herrmann
Louzla Darabi

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Abd, Soumis

Triptychon, Öl auf Leinwand, 2006
3 x 62 x 74 cm

 

Erläuterung der Künstlerin:

Das Triptychon handelt von Weiblichkeit. Abd bedeuted auf arabisch buchstäblich derjenige, der unterworfen ist. Abd handelt vom Eingeschlossen sein.

Ist das nicht das zentrale Thema des Schicksals der Frau? Dargestellt ist das Portrait eines Mannes, aber es ist der Mann als Spiegel der Frau, es ist der Andere, er ist es, der zum Teil bestimmt, was die Frau ist. Für mich war "Frau" lange Zeit Synonym für Unterwerfung, Schwäche, Bedingtheit und somit für Kampf, Widerstand und Affirmation. Als ich 2004 nach Algerien ging, ist mir klar geworden, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Auch der Mann ist in der Position der Unterwerfung, der Schwäche.... Weiblichkeit bedeuted, den anderen anzusehen. Außerdem, ist mir besonders nach der Zensur eines meiner Bilder Liebesszene, in Rahmen einer Ausstellung im Museum der Kulturen der Welt in Göteborg im Januar 2005, in dem ich den Liebesakt mit einem Koranvers in Verbindung bringe, klar geworden, dass man von mir als Frau algerischer Herkunft mit moslemischem Hintergrund und französischem Wohnsitz eine gewisse Ausdrucksweise erwartet, einen bestimmten Anspruch an mich stellt. Recht bedacht, handelt es sich dabei um eine Form des Neokolonialismus. Man erwartet von dir, von deiner Kunst, eine bestimmte Form, die deiner Herkunt entspricht.