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Galerie Peter Herrmann
Jürgen Schadeberg
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geboren 1931 in Berlin, emigrierte 1950 nach Südafrika, wo er als fotografischer Leiter, Bildredakteur und Art Director des Drum Magazines arbeitete. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Fotografien, die zentrale Momente im südafrikanischen Alltag der fünfziger Jahre darstellen und im Wesentlichen den Kampf gegen und das Leben mit der Apartheid porträtieren. Abgesehen von so wichtigen historischen Persönlichkeiten, wie Nelson Mandela, Moroka, Walther Sisulu und Yusuf Dadoo zeigen seine Bilder auch Schlüsselfiguren der Literatur und Jazz-Szene, wie beispielsweise Dolly Rathebe, Miriam Makeba, Hugh Masekela und Kippie Moeketsi.
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Schadeberg verließ Südafrika 1964 und ging nach London, wo er bis in die siebziger Jahre als freischaffender Fotojournalist für verschiedene namhafte Zeitschriften tätig war. Er unterrichtete ausserdem an der New School in New York, der Central School of Art and Design in London und der Hochschule für Kunst in Hamburg. Bevor er 1985 wieder nach Südafrika zurückkehrte, lebte er in London, Spanien, New York und Frankreich und die Fotografien aus dieser Zeit stellen eine aussergewöhnliche Mischung von gesellschaftlicher Dokumentation und modernen, abstrakten Bildern dar.
In den Neunzigern stellte er in einer Reihe von verschiedenen Gallerien aus, darunter die Axis Gallery Soho Show in New York (2001), die Stephen Daiter Gallery Show in Chicago, die Gallery of Photogray Retrospective in Dublin (1990) sowie weitere Ausstellungen in Johannesburg.
Ausserdem sind von ihm einige Fotobildbände erschienen, wie beispielsweise The Finest Photos from the Old Drum (1987), The Fifties People of South Africa (1987), Mandela and the Rise of the ANC (1990) und in 2002 The Black & White Fifties und Soweto Today.
Gemeinsam mit seiner Frau, der Produzentin Claudia Schadeberg, gründete er die Schadeberg Movie Company, die eine Serie von 15 Dokumentarfilmen über die soziale, kulturelle und politische Geschichte Südafrikas drehte.
Jürgen Schadeberg, der "Vater der südafrikanischen Fotografie", ist eine herausragende Persönlichkeit in der Welt der Fotografie. Sein Gesamtwerk, welches sich bisher über einen Zeitraum von 52 Jahren erstreckt und mehr als 100.000 Negative beinhaltet, zeichnet sich vor allem durch seinen Reichtum an zeitlosen und ikonenhaften Bildern aus. |
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Schadeberg begann seine Karriere beim Drum Magazine im Jahre 1951, im Alter von nur 20 Jahren. Er war als Fotograf und Art Director maßgeblich an der Ausgestaltung dieser Zeitschrift beteiligt, die sich in den Fünfzigern und Sechzigern zu dem führenden afrikanischen "lifestyle magazine" entwickelte. Schadebergs Fotografien hatten nicht nur dokumentarischen, sondern auch ästhetischen Wert und legten eine tiefere Bedeutung unterhalb der Oberfläche frei.
Drum dokumentierte die Entstehung unabhängiger afrikanischer Staaten und den wachsenden Widerstand gegen das Apartheid-Regime in Südafrika. Trotz der restriktiven Rassentrennung entwickelte sich in den fünfziger Jahren in Johannesburg und anderen südafrikanischen Städten eine boomende und dynamische schwarze Alltagskultur, die von Drum gefeiert und letztlich auch gefördert wurde. So fotografierte Schadeberg beispielsweise die ersten schwarzen Cover-girls, was ihm eine von vielen Verhaftungen eintrug.
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Schadebergs Bilder spiegeln auf anschauliche Weise diese lebendige und mitreißende Periode der südafrikanischen Geschichte wider, wobei er gleichzeitig die dunklen Schatten der Apartheid nicht ausblendet.
Die Dokumentation einer spezifisch schwarzen Lebens- und Erfahrungswelt sowie deren Förderung und Unterstützung jenseits der Kontrolle der Weißen machte die Zeitschrift zu einer Bedrohung für das Apartheid-Regime. Besonders die Bilder transportierten eine hohe ideologische Bedeutung und so wurde das Drum Magazine 1965 verboten. Schadeberg zog daraufhin nach London und kehrte erst 1985 wieder nach Südafrika zurück. Er lebt heute in Johannesburg. |
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1977 |
Face to Face Air Gallery, London, Großbritannien Einzelausstellung |
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1995 |
Sof'town Blues Photographers' Gallery, London, Großbritannien Einzelausstellung |
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South African Images Foto Forum, Frankfurt, Deutschland Gemeinschaftssausstellung |
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1998
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The Berlin Wall Goethe-Institut, Johannesburg, Südafrika Einzelausstellung/Wanderausstellung für Goethe-Institute weltweit |
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Under the Tropic: 25 Years of South African Photojournalism Cardiff University, Wales, Großbritannien Gemeinschaftsausstellung |
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2001
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Jürgen Schadeberg - Drum Beat: South Africa 1950-1994 Axis Gallery, New York, USA Einzelausstellung |
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Soweto: A South African Legend München, Mannheim, Stuttgart, Frankfurt, Berlin und Hannover Deutschland Gemeinschaftsausstellung |
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2002
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Voices from the Past Moving Stills over 50 Years Goethe-Institut, Johannesburg, Südafrika Einzelausstellung |
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The San of the Kalahari 1959 PhotoZa Gallery, Johannesburg, Südafrika Einzelausstellung |
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Fine Fifties Images of South Africa La Maison Européenne de la Photographie, Paris, Frankreich Gemeinschaftsausstellung |
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2003
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Jürgen Schadeberg - Fotografie. Eine Kooperation von: Haus der Kulturen der Welt, Goethe-Institut, Galerie Peter Herrmann. Berlin. Eröffnung: Frau Christina Rau, Gattin des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland |
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2004 |
Africome. Stadthalle Oelsnitz. Curator: Peter Herrmann. In cooperation with BpB. With: Nelson Mandela, Aboudramane, Manuela Sambo, Chéri Samba and others. |
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L'Afrique à venir. Kunstverein Ostseebad Kühlungsborn. Curator: Peter Herrmann. In Cooperation with BpB. With: Sokari Douglas Camp, Nicole Guiraud and others. |
Gemälde-Ausstellungen (Auswahl) |
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1970 |
La Palette Bleue Paris, Frankreich |
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Don Pedro Gallery Crihuela, Spanien |
Veröffentlichungen (Auswahl) |
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1981 |
Jürgen Schadeberg Photographers' Gallery, London |
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1994 |
Voices from Robben Island Macmillan, London |
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1995 |
South African Classics Macmillan, London |
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2002 |
Soweto Today Protea Bookhouse, Pretoria |
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The San of the Kalahari Protea Bookhouse, Pretoria |
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1989/1992 |
War & Peace: A History of the ANC Video, 56 min. |
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1993 |
Drumbeats 16mm, 56 min. |
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1996 |
Halala Bomane (Hail the Women!) Video, 56 min. |
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1999 |
Ernest Cole: 1940-1990 Photo Journalist Video, 52 min. |
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2000 |
Deadline 6 x 52 min. drama series |
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