Märkische Allgemeine Zeitung. 11. Juli 2006

Presseseite der Galerie Peter Herrmann

Kunst und Couscous

7. Afrika Festival am kommenden Wochenende im Waschhaus

Wie schmecken Couscous, Fufu, Falafel und Harissa? Wie lassen sich Rastazöpfe entfilzen? Was ist eine Djembe? Und können den Boubou Frauen und Männer tragen? Antworten auf diesen Fragen etwa zur scharfen Chilipaste, der traditionellen Trommel und dem wadenlangen kaftanähnlichen Kleid, erhalten Neugierige am kommenden Wochenende. Vom 14. bis 16. Juli befindet sich Afrika nämlich ganz in der Nähe, verwandelt sich die Schiffbauergasse in einen kleinen, farbenfroh gewandeten Bruder des schwarzen Kontinents.

Zum siebenten Mal richtet das Waschhaus das Afrika Festival aus. Das Leben zwischen Alexandria und Kapstadt steht im Mittelpunkt des umfangreichen Programms, das Tanz, Bildende Kunst, Konzerte, Kinderspektakel, Filme, Informationsforen und den beliebten afrikanischen Markt umfasst. Bei afrikanischem Essen, kräftigem Pfefferminztee oder Bananenbier lässt sich das Bild über Länder und Leute abrunden. Und vielleicht kann man am Schluss beim Shisharauchen endlich einmal in aller Ruhe herausfinden, weshalb die Wasserpfeife daheim, die schon vor Jahren als dekoratives Urlaubsmitbringsel eingeflogen worden war, nicht funktioniert.

Künstlerische Festival-Höhepunkte werden unter anderem die Einzelausstellung des aus Ghana stammenden Malers Owusu-Ankomah, dessen Bilder in ihrer Größe und intensiven Farbigkeit beeindrucken, sowie der Auftritt von Nneka sein. Die Karriere der gebürtigen Nigerianerin aus Hamburg begann als Sängerin im Programm von Sean Paul. Zu ihren musikalischen Vorbildern zählt neben Reggae-Ikone Bob Marley, der Erfinder des Highlife-Jazz, Nnekas Landsmann Fela Anikulapo Kuti. Am stärksten aber fühlt sie sich im Hip Hop verwurzelt, so dass sich zu afrikanischen ausgesprochen westliche Einflüsse gesellen.

Spannendes verspricht auch der Sonntagabend mit "Longitude 0/20 Ost". Das Musikprojekt vereint die interessantesten Protagonisten der aktuellen afrikanisch-deutschen Szene. In das Hauptprogramm werden Einlagen aus Tanz und Theater eingeflochten, auch ausgefallene kulinarische Köstlichkeiten fehlen bei dieser Inszenierung nicht. Der besondere Reiz des Abends liegt nicht zuletzt darin, dass die beteiligten Musiker in unterschiedlichen Formationen zusammenspielen und so Konstellationen entstehen, die bisher noch nie zu sehen und zu hören waren. MAZ