Ergänzung 8.5.2009
Auf institutioneller Ebene scheint jeder Flop auszureichen um als Experte für Kunst aus Afrika zu gelten. So wurde denn Frau Irgendwie Sozusagen Schmitz bei einer Veranstaltung im Institut für Auslandsbeziehungen am 8. Mai als Podiumsrednerin geladen. Es war dabei nicht ganz klar, weshalb sie zu dieser Ehre kam, drehte sich der Gesprächsinhalt doch um die Buchveröffentlichung (Re-)Präsentation zeitgenössischer afrikanischer Kunst in Deutschland von Yvette Mutumba. ich wüsste nicht, welchen noch so winzigen Beitrag Frau Schmitz je zu diesem Thema leistete.
Am Tisch saßen Frau Dr. Eid, Frau aus dem Moore vom ifa, Frau Mutumba und eben das menschgewordene Ärgernis vom Hamburger Bahnhof. Durch sie erhielt die ansonsten gelungene Veranstaltung eine Wende zum Thema verfehlt, bei der ich, nachträglich betrachtet, leider meinen Teil beitrug. Eigentlich sollte der Tag Frau Mutumba gelten und sich die Gespräche um ihr Buch drehen, zu dem ich schon einige Ergänzungen vorbereitet hatte.
Nachdem Frau Schmitz zunächst das Buch in vollen Tönen überschwänglich lobte, denn vieles was drin stand, war sehr neu für sie, begann sie in mehrere andere Richtungen zu schwadronieren. Sie rechtfertigte das Nichtstattfinden der Ausstellung und platzierte einen dämlichen Seitenhieb auf Galerien die neben zeitgenössischer Kunst mit alten Artefakten handeln würden. Interessant, um ihre diffusen Beweggründe zu verstehen, war die Ausführung, dass der Hamburger Bahnhof nur Spitzenkünstler ausstellen würde und deshalb die an der Schau beteiligten Afrikaner eben auch nur zur Spitze gehören dürfen.
Wahrscheinlich hat sich das für die meisten Zuhörer gut und plausibel angehört. Vergleicht man diese Aussage jedoch mit der kuratorischen Realität, beginnen weitere Zweifel. Warum erwähnt sie diesen Umstand mit dem Ton einer Entschuldigung? Ganz klar. Sie wollte damit erläutern, warum keine Einbindung in Deutschland lebender Künstler oder Kuratoren stattfinden könne.
Simon Njami hatte nach seiner völlig missglückten Ausstellung auf der Joburg Art Fair 2008, die Frau Schmitz nicht gesehen hatte, seinen Ruf als Kurator wiederholt nachhaltig beschädigt. Nach seiner Beteiligung an der Verschiebung der Sammlung Bogatzke nach Angola in Kooperation mit der Persona non grata Alvim und der äußerst fragwürdigen und vielkritisierten Ausstellung auf der Venedig Biennale, müsste er eigentlich für eine Weile unten durch sein. Nicht aber für Frau Schmitz, die ihn weiterhin als Spitze definiert.
Seit Jahren sinkt der Stern von Pascale Marthine Tayou, der nicht nur aus meinem Programm entlassen wurde, sondern von fast allen Galerien, bei denen er vertreten war. Es sind immer weniger wichtige Ausstellungen, bei denen er nach seiner gähnend langweiligen Arbeit in Africa Remix noch zu sehen ist.
Des weiteren wurde noch von El Anatsui gemunkelt. Den Dritten oder die Dritte im Bunde - und mehr scheint in das Budget von 600.000,- Euro nicht zu passen - konnte ich nicht einmal als Gerücht erfahren. Bei aller Wertschätzung von El Anatsui ist nicht ganz klar, was ihn als ganz Großen im Schmitzschen Sinne auszeichnet. Wahrscheinlch passt der Recyclingaspekt seiner letzten Arbeiten in ihr Afrikaklischée. Es gäbe es noch eine erkleckliche Liste von Anwärtern, die im selben Ranking stehen. Sind Bill Kouélany oder George Osodi als Teilnehmer der Documenta XII nicht gut genug für sie? Ingrid Mwangi als Afrodeutsche uninteressant? Goddy Leye oder Chéri Samba mit vielen Bezügen zu Deutschland und Teilnehmer endlos vieler internationaler Ausstellungen, - auch Africa Remix -, niederer anzusiedeln?
Während die Beiträge von Frau Eid und Frau aus dem Moore einen erfreulich konstruktiven und viel versprechenden Tenor hatten und Frau Mutumba einen schönen Überblick ihrer Inhalte und Intensionen gab, blies Frau Schmitz nur Warmluft. Ausser irgendwie Geschwalle und sozusagen gar Nichts hörte das Auditorium keinen einzigen Fakt. Noch nicht einmal, ob die Ausstellung im nächsten Jahr stattfinden wird. Irgendwie alles sozusagen ähem vielleicht.
Bei soviel Inhaltslosigkeit gepaart mit völliger Ignoranz der Wünsche von Herrn Bundespräsident Köhler, der, ich wiederhole, als kuratorischen Inhalt eine maßgebliche Berücksichtigung afrikanischer oder afrodeutscher Protagonisten als Grundlage der Förderung seitens Bundespräsidialamt und Auswärtigem Amt will, kann es nur eine Forderung geben: Frau Schmitz soll woanders stammeln und intrigieren. Sie steht allen an afrikanischen Kunstthemen arbeitenden Akteuren in Deutschland nur im Wege. Wirklich Allen.
Ohne sie kann die Ausstellung im nächsten Jahr stattfinden. Ohne sie bekommt man wieder Sponsoren. Ohne sie kann man die afrikanischen Kulturwochen wieder in die Konzeption einbinden. Ohne sie kann man das geplante Symposium wieder beleben. Gefächerte Kreativität statt egoistischer Intriganz. |