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Pierre Granoux
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Sidubrancuchamp 1998 - 99

Das Beherrschen einer Technik oder das Ausüben einer praktischen Fähigkeit machen allein nicht den Beruf des Künstlers aus; dem Künstler geht es heute vielmehr darum, neue Verbindungen zwischen bekannten Elementen aufzuzeigen. Insbesondere das Prinzip der Assemblage stellt Zusammenhänge her zwischen unterschiedlichen Realitäten zweier oder mehrerer verschiedener Objekte: Durch das Verbinden von Objekten und durch das Spiel von Gegensätzen in einer komplexen Beziehung in denen Natürliches und Verarbeitetes, Mattes und Glänzendes, Volles und Leeres, Inneres und Äußeres... konfrontiert werden. Hier findet sich das Wesentliche meiner Arbeit: eine einfache Vorgehensweise, ein Spiel basierend auf Verbindung und Vergleich.

Ausgangspunkt meiner letzten Arbeiten ist ein Gebrauchsgegenstand, der bekannt geworden ist als eines der ersten Ready-Made von Marcel Duchamp, der Flaschentrockner (Egouttoir Hérisson) von 1914. Die stilisierte Form des Flaschentrockners sowie die unendlichen Säulen von Brancusi, ebenfalls ein Klassiker der Kunstgeschichte, werden vielfältig als Papierscherenschnitt kombiniert: "Sidubrancuchamp".

 

 

Bei einem anderen Spiel mit Form und Sinn kommt der Flaschentrockner in die Flasche: das Objekt wird in sein Gegenteil umgekehrt, das Credo von Marcel Duchamp wird als Flaschenpost zum SOS der zeitgenössischen Kunst... "Übrigens sind es immer die anderen, die sterben".

In spielerischer Weise werden Meilensteine der Kunstgeschichte neu kombiniert und verfremdet und damit in gewisser Weise auch neu entdeckt und hinterfragt.

Pierre Granoux, 1999

 

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